Heinkel He 219A Uhu
 
 
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  
 
 
  Gallery
 
 
  Construction Phase
 
 
  Heinkel He-219A/ Revell 1:32
  Neben der Ausgabe von Tamiya möchte ich eine zweite He-219 ins Rennen schicken, 
  diesmal aus jenem Bausatz im großen Maßstab entstanden, den Revell seit einiger Zeit 
  anbietet.
  Irgendwie ist es ja schon überraschend, dass man diesem Muster die Ehre einer Auflage 
  im Großmaßstab 1:32 zukommen hat lassen.
  Die He-219 zeichnet sich ja weder dadurch aus, dass sie in großer Stückzahl gebaut, 
  geschweige denn eingesetzt worden wäre, noch haben ihre zweifellos beeindruckenden 
  Qualitäten sie etwa zu einem Meilenstein in der unlösbaren Aufgabe, die alliierten 
  Bomberströme einzudämmen, gemacht.
  Gerade einmal 268 Exemplare sind gebaut worden, davon wurden etwa 68 Maschinen an 
  das NJG 1 ausgeliefert, dem einzigen Verband, der diesen überragenden Nachtjäger 
  geschlossen in nennenswerten Stückzahlen eingesetzt hat.
   
  Allerdings hat die Einsatzgeschichte der  He-219 „Uhu“ rasch ihre Bekanntheit gefördert, 
  galt sie doch etwa zu Recht als prädestiniert, die bis dahin unerreichbare britische 
  „Mosquito“ abzufangen.
  Zur Legendenbildung mag auch beigetragen haben, dass die Karriere dieses Muster so 
  typisch für die durch beständige Querelen und Positionskämpfe behinderte deutsche 
  Luftrüstung zu sein scheint. Vom „General der Nachtjäger“ Josef Kammhuber gefördert, 
  von „Generalluftzeugmeister“ Erhard Milch vehement abgelehnt, konnte Heinkels 
  Konstruktion schlussendlich nie ihr wahres Potential entfalten.
  Dabei hatte man mit großem Aufwand allerlei sinnvolle technische Neuerungen in die 
  Zelle dieses mächtigen Flugzeugs verbaut. Zu nennen wäre hier etwa das Bugrad, die 
  serienmäßig eingebaute Druckkabine oder, dass die He-219 das erste Kampfflugzeug 
  darstellt, dessen Besatzung sich im Notfall mit einem Schleudersitz retten sollte.
  Die vielen Novitäten wirkten sich jedoch auch auf die Länge der Entwicklungszeit aus, erst 
  ab Juni 1943 konnte der sinnigerweise auf den Namen „Uhu“ getaufte Jäger in kleiner 
  Zahl in den Kämpfen über dem nächtlichen Europa eingesetzt werden.
  „Zu wenige und zu spät“ steht auch über der Einsatzgeschichte dieses Musters.
  Mein Modell zeigt übrigens eine He-219 der 3./NJG 3, die im April 1945 im dänischen 
  Grove stationiert war.
   
  Diese Markierungsvariante stammt aus dem Modellbausatz, der “revelltypisch“, wie 
  lobender Weise gesagt werden darf, einen qualitativ wie quantitativ überzeugenden und 
  gut zusammengestellten Decalbogen aufweist.
  Auch die Formen des Bausatzes entsprechen dem, was man von diesem Hersteller 
  gewohnt ist: die Teile weisen eine angenehme, ja beeindruckende Passgenauigkeit auf 
  und bauen sich mit wenig Aufwand und recht komfortabel zu einem von den 
  Abmessungen her wirklich großen, dabei aber sehr stabilen Modell zusammen.
  Die Detailierung lässt in allen Bereichen etwas Luft nach oben- ohne je wirklich schlampig 
  oder für den Modellbauer enttäuschend zu werden. …I
 
 
 
  
 
 
  
 
 
 
  ... Ich habe für die Innen- wie Außenbereiche entsprechende Ätzteile-Sets von Eduard verwendet. Diese kann ich wirklich empfehlen, da dieses Muster eine Menge 
  gut einsehbarer Bereiche aufweist. Speziell gilt das neben dem Cockpit für die kavernenhaft großen Radschächte, denen ein paar Erweiterungen in Blech wirklich gut 
  stehen…..
  Lobend erwähnen möchte ich an dieser Stelle wieder einmal  Revells Preispolitik, die auch den Kauf eines so großen und prächtig ausgestatteten Bausatzes nicht zu 
  einem Akt desaströsen finanziellen Leichtsinns macht. Nicht auszudenken, was so manch anderer Hersteller für so einen Bausatz verlangen würde!
  Bei allem Lob gibt es ein Manko, dass mich von Anfang bis zum Ende geärgert hat. Die Bauanleitung nennt zwar Nummern für die zu verbauenden Teile, allerdings 
  sind diese auf elf stattlich bestückte, selbst aber nicht bezeichnete Spritzgussrahmen verteilt. Die Aufteilung der Nummern folgt keiner Logik, die sich mir erschlossen 
  hätte. Das Suchen speziell von kleineren Teilen mit unspezifischer Form- und davon gibt es hier einige!- wird so ein nerviges Vergnügen und kostet völlig unnötig 
  Energie und viel Zeit, deshalb würde ich Revell dringend zu einer nachvollziehbaren Teilenummerierung raten.
   
  Diese letzte Bemerkung soll aber den überaus positiven Gesamteindruck nicht trüben! Aus diesem Bausatz kann mit angemessenen Aufwand ein wirklich 
  beeindruckendes und vor allem großes Modell eines ästhetisch höchst ansprechenden Flugzeuges entstehen- was will man mehr?
   
  Roland Sachsenhofer